Menschen mit Beta-Thalassämie haben aufgrund der Erkrankung oft einen Überschuss an Eisen im Körper, der durch Bluttransfusionen und die Krankheit selbst entsteht. Dies kann zu Hormonstörungen führen, die die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Haben Menschen den Wunsch, Kinder zu bekommen und eine Familie zu gründen, kann eine gezielte Hormonbehandlung sinnvoll sein.
Früher galt eine Schwangerschaft für Frauen mit Thalassämie major als riskant, doch heute ist sie unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Wichtig ist, dass eine Eisenüberladung des Herzens ausgeschlossen wird, da dies lebensgefährliche Folgen für Mutter und Kind haben kann. Sind die Frauen in ihrer Behandlung gut eingestellt, klappt es oftmals sogar mit einer spontanen Schwangerschaft. Wenn nicht, kann eine künstliche Befruchtung den Kinderwunsch erfüllen. Grundsätzlich sollten Frauen mit einer schweren Form der Thalassämie mit der Familienplanung nicht zu lange warten, denn die Menopause setzt in der Regel früher ein als bei gesunden Frauen. Bei Männern muss bei der Familienplanung oftmals mehr Zeit eingeplant werden: Eine Voraussetzung für Fruchtbarkeit der Spermien ist die Absetzung der Testosteron-Behandlung.
Studien zeigen, dass Menschen mit Thalassämie dank moderner Behandlungsmethoden heute viel häufiger Kinder bekommen können als noch vor einigen Jahrzehnten. Eine engmaschige medizinische Begleitung und die Einhaltung der Behandlung sind dafür wesentlich.
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